Long COVID Syndrom

Die drei Verlaufsphasen

Man unterscheidet zurzeit 3 Phasen im Verlauf:

  1. Akute Krankheitsphase: bis 4 Wochen nach Beginn der Symptomatik
  2. Subakut: 4-12 Wochen nach Symptombeginn
  3. Post Covid Syndrom: Symptome, die im Zusammenhang mit der COVID 19 Erkrankung stehen oder danach aufgetreten sind und >12 Wochen weiterhin bestehen und nicht anderweitig erklärbar sind.

Langzeitfolgen

Subakute Phase und Post Covid Syndrom werden als Long Covid Syndrom bezeichnet

  • CFS (Chronic Fatigue Syndrome) chronische Müdigkeit, (stark)eingeschränkte Belastbarkeit,
  • Kopfschmerzen, Atembeschwerden mit eingeschränkter Belastbarkeit bei Sport und beruflichen Tätigkeiten
  • Geruchs- und Geschmacksstörungen
  • Muskelschmerzen, Muskelschwäche
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen (Brain Fog Gehirnnebel)
  • Depressive Verstimmung, Schlaf- und Angststörungen
  • Brustschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelentzündung
  • Haarausfall
  • Stoffwechselerkrankungen z.B. Diabetes, Nierenerkrankungen
  • Gerinnungsstörungen mit Thrombosen oder Thromboembolien (Blutgerinnsel werden mit dem Blutstrom in Organe wie Lunge, Niere oder Gehirn geschwemmt)

Menschen mit Vorerkrankungen und/oder geschwächten Immunsystem erleiden häufiger ein Long Covid Syndrom

Kinder und Jugendliche erleiden ebenfalls solche Postcovid Schäden, auch bei zunächst leichtem Verlauf.

 Die Ursachen des Long Covid Syndroms sind bisher noch nicht ausreichend erforscht.

Bisher fiel auf, dass fast 70% der Patienten eine abgelaufene oder reaktivierte EBV-Infektion (Epstein-Barr Virusinfektion-Pfeiffersches Drüsenfieber) hatten. Eine mögliche Ursache könnte eine Schädigung der Mitochondrien sein, die als „Kraftwerke“ in den Zellen für die Energiebereitstellung verantwortlich sind (Mitochondriopathie).

Die COVID Viren verursachen eine Fehlfunktion des Immunsystems mit überschießender Immunreaktion, welche u.a. zu einer Immunvasculitis (Gefäßentzündung) führt. Diese verursacht dann Makro- und Mikrothromben (kleine und große Blutgerinnsel), in Organen wie z.B. Gehirn, Herz, Lunge und Nieren mit entsprechender Fehlfunktion, auch über viele Wochen nach der Primärinfektion.

Therapeutisch könnten folgende Maßnahmen helfen:

Normalisierung des Immunsystems

  • Lymphozyten Differenzierung mit Check der einzelnen Immunzellen (z.B. natürliche Killer-Zellen, seneszente Zellen, Fresszellen (Phagozyten), Beurteilung des Immunsystems als hypo- (unterstimuliert) oder hyperreaktiv (überstimuliert).
  • Normalisierung/Beruhigung des Immunsystems mit z.B. durch Microimmuntherapie

Ausgleich der mitochondrialen Funktionsstörung:

Da es bisher keine gesicherten Therapiedaten gibt, stellen diese Therapievorschläge lediglich einen Therapieversuch aufgrund pathophysiologischer Überlegungen dar, die bei Vorliegen gesicherter Daten ergänzt und evtl. verändert werden!